Bundesnetzagentur legt Studie zu "Dienstequalität von Breitbandzugängen" vor

Die Bundesnetzagentur hat ihre Ergebnisse der im vergangenen Jahr durchgeführten Studie zur tatsächlichen Geschwindigkeit von Internetanschlüssen veröffentlicht. Ergebnis der Erhebung auf Grundlage von 226.543 Einzelmessungen: Durchweg alle Technologien, Produkte und Anbieter stellen oftmals nicht die Bandbreiten zur Verfügung, die Endnutzer als maximale Bandbreiten zugesichert bekommen.

Ordentlich sieht es nach den Ergebnissen der Studie demnach bei DSL-Anschlüssen der unteren Bandbreiten aus. Bei unter 2 MBit/s (80,1 Prozent) und 2 bis 8 MBit/s (42,5 Prozent) wurde die geringste Abweichung zwischen angebotenen und tatsächlichen Bandbreiten gemessen. Im Bereich von 8 bis 18 MBit/s waren es lediglich 63,4 Prozent beziehungsweise 4,5 Prozent. Wenig überraschend waren die Werte im Hochbreitbandigen Bereich von 50 bis 100 MBit/s mit 70,5 Prozent beziehungsweise 36,3 Prozent. Gerade in diesen Bandbreiten stellen Kabelnetzbetreiber einen hohen Anteil der Breitbandinfrastruktur. Enttäuschend schnitt nach der Studie die  LTE-Funktechnik ab. Bei Anschlüssen mit beworbenen 2 bis 8 MBit/s erhielten 67,5 Prozent halbe und 33,1 Prozent volle Datenübertragungsraten.

Schlechter sieht es bei den höheren Bandbreiten aus: Bei Bandbreiten von 25 bis 50 MBit/s bekamen lediglich 1,6 Prozent die volle und 23,3 Prozent die halbe Übertragungsrate. Die Studie schreibt weiter, dass die geringsten Abweichungen von der vermarkteten Download-Datenübertragungsrate bei Kabelanschlüssen auftraten. Hier lagen die Datenübertragungsraten für Upload und Download allerdings vergleichsweise weit auseinander. Zu berücksichtigen sei jedoch, dass die erreichte Upload-Datenübertragungsrate durchaus der für den Upload vermarkteten Datenübertragungsrate entsprechen kann.   Die geringsten Abweichungen traten der Studie zufolge technologie-übergreifend in der untersten Bandbreiteklasse (<= 2 Mbit/s) auf.  Größere Abweichungen wurden in den Bandbreiteklassen 50-100 Mbit/s für Kabelanschlüsse und 25-50 Mbit/s für LTE-Anschlüsse, bzw. in der Bandbreiteklasse zwischen 8-18 Mbit/s für DSL-Anschlüsse gemessen. 

Zwischen ländlichen, halbstädtischen und städtischen Regionen weist die Studie lediglich geringe Differenzen auf, wohingegen bei Anschlüssen städtischer Regionen in der Regel geringere Abweichungen aufgtraten. Ausnahme hier: stationäre LTE-Anschlüsse. Hier wurden in Ballungszentren deutlich niedrigere Datenübertragungsraten gemessen. Die Studie ergab auch, dass es bei DSL-Anschlüssen keine Abhängigkeit von der Tageszeit gebe. Anders bei stationären LTE- und Kabelanschlüssen: Hier zeigte sich eine leichte Verringerung der Datenübertragungsrate in den Abendstunden (um bis zu 10%). Auch UMTS-Anschlüsse untersuchte die Studie stichpunktartig im Rahmen eines Bewegungstests. Hierbei zeigten sich regional sehr unterschiedliche Datenübertragungsraten.

Download der Studie der Bundesnetzagentur