Netzdialog erörtert digitale Chancen des Breitbandausbaus -

Infrastrukturminister Roger Lewentz hat heute in Worms den Netzdialog 2012 der Landesregierung eröffnet, bei dem die rheinland-pfälzische Strategie zum Auf- und Ausbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen präsentiert wird. Der Minister berichtete, dass die Zahl der schnellen Internetanschlüsse mit Bandbreiten von bis zu 50 Mbit/s innerhalb der letzten zwei Jahre um 26 Prozent gestiegen sei. Dies sei auch das Ergebnis der engen Zusammenarbeit von Land, Kommunen und Telekommunikationsunternehmen. Er setze deswegen weiterhin auf den direkten Dialog aller Beteiligten. Lewentz sagte: „Das Innenministerium als Kommunalministerium versteht sich als Unterstützer und Helfer unserer Kommunen, deren Anliegen in meinem Haus in guten Händen sind.

 Der Breitbandausbau ist ein zentrales Element unserer Bemühungen, die Gleichheit der Lebensverhältnisse im Land sicherzustellen und alle Regionen in Rheinland-Pfalz gleichermaßen attraktiv zu halten für die Menschen, aber auch die Wirtschaft.“ Mit der Errichtung des Breitband-Projektbüros im Innenministerium habe das Land im Frühjahr bewusst eine Struktur geschaffen, bei der der Service-Gedanke im Vordergrund stehe. „Die Breitbandberater sind als Ansprechpartner der Kommunen und kommunalen Einrichtungen vor Ort und werden von dem Team im Breitband-Projektbüro unterstützt“, sagte der Minister.


Lewentz skizzierte den Status Quo des Breitbandausbaus im Land und beschrieb die Zukunftsaussichten: „Es ist realistisch, dass die flächendeckende Grundversorgung im Land bis Mitte 2013 hergestellt ist. Für die ‚weißen Flecken‘ auf der Breitbandkarte, die noch geschlossen werden müssen, gibt es ganz unterschiedliche Lösungsansätze, die je nach Einzelfall individuell gewählt werden müssen“, sagte der Minister. Die Grundversorgung könne durch vielfältige Herangehensweisen vervollständigt werden, wie beispielsweise die Best-Practice-Beispiele der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn (VEGA-net), des Landkreises Cochem-Zell (Betriebsgesellschaft) oder des Landkreises Kusel (Landkreisausbau) deutlich machten. Mit der EWR zeige der lokale Energieversorger eine weitere interessante Herangehensweise beim Breitbandausbau via Überlandleitung.
Mit der Ermunterung „Starten wir heute die Zukunft von morgen“, präsentierte Innenstaatssekretärin Heike Raab, IT-Beauftragte des Landes Rheinland-Pfalz, einen Ausblick auf die NGA-Strategie des Landes. NGA bedeutet „Next Generation Access“.

Obwohl er nicht eindeutig und präzise gefasst ist, wird dieser Begriff weltweit verwendet als Oberbegriff für Netzinfrastrukturen, deren Leistungsfähigkeit über die der traditionellen, drahtgebundenen bzw. drahtlosen Anschlusstechnologien für elektronische Kommunikationsnetze hinausgeht. Die „Nächste Generation“ der Netze stellt insbesondere viel höhere Bandbreiten bereit als das traditionelle Telefon- bzw. Mobilfunknetz.
Staatssekretärin Raab beschrieb die drei Säulen für den Auf- und Ausbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen in Rheinland-Pfalz: „Die erste Säule ist die Einteilung in sogenannte Bedarfseinheiten, im Wesentlichen die Landkreise. Zweite Säule ist die lückenlose Erfassung der dort jeweils vorhandenen Infrastruktur. Und die dritte Säule ist die kooperative Eigeninitiative, also ein partnerschaftliches Miteinander aller am Breitbandausbau beteiligten Akteure.“


Raab erläuterte, dass dieses projektbezogene Vorgehen von Fachgremien begleitet werde, so vom „Runden Tisch NGA“ und einer interministerielle Arbeitsgruppe (IMA) der Landesregierung. Wesentlich für das Gelingen des Aus- und Aufbaus von Hochgeschwindigkeitsnetzen sei, dass alle Beteiligten in ihrem Bereich die notwendigen Anstrengungen unternähmen, sagte die Staatssekretärin.
Die Videos zu den Breitband-Modellprojekten und weitere Informationen finden Sie unter www.netzdialog.rlp.de